Der Name „Erdbeer-Kinn“ entstammt dem optisch ähnlichen Erscheinungsbild zur unregelmäßig eingezogenen Oberfläche einer Erdbeere. Im medizinischen Fachjargon wird wegen der „holprigen“ Oberfläche oft auch der Begriff „Pflasterstein-Kinn“ verwendet. Ursächlich liegt dem Erdbeer-Kinn der Zug des Kinnmuskels zugrunde, welcher mit seinen Fasern in die darüberliegende Haut einstrahlt.
Das Auftreten eines Erdbeer-Kinns kommt auch schon bei jüngeren Patienten vor, tritt jedoch während des Alterungsprozesses durch den Abbau des Fettgewebes in diesem Bereich optisch noch stärker in Erscheinung. Die Haut liegt dann näher am Kinnmuskel an, wodurch sich die Muskelstrukturen leichter durch die Haut abzeichnen. Die ebenmäßige Rundung des Kinns verschwindet und stattdessen entstehen Kinnfalten. Wegen der vertikalen Zugrichtung der Muskelfasern kommt es bei einem überaktiven Kinnmuskel im Laufe der Jahre oft auch zur „Verkürzung“ des Kinns mit einer Vertiefung der horizontal verlaufenden Kinn-Querfalte
Die muskulär bedingten Dellen und Einziehungen im Kinnbereich lassen sich schnell und mit gutem Erfolg durch Injektion von Botox® behandeln. Der für die Faltenentstehung verantwortliche Muskel wird relaxiert, so dass sich die Haut nicht mehr zusammenziehen kann und die Falten verschwinden. Die vollständige Wirkung tritt ca. 2 Wochen nach der Behandlung ein und hält ca. 3-6 Monate an. Danach kann selbstverständlich erneut injiziert werden, um den Behandlungserfolg zu konservieren.