Unsere Haare besitzen seit jeher eine große Symbolkraft. Sie tragen entscheidend zu unserem gesamten Aussehen bei und prägen unseren Typ. Gesunde Haare gelten als Zeichen von Vitalität und signalisieren Gesundheit. Zugleich steht eine volle Haarpracht bei beiden Geschlechtern für Jugendlichkeit und Attraktivität. Haarprobleme, wie vermehrter Haarausfall, kahle Stellen oder ein fliehender Haaransatz stellen für Betroffene daher meist einen ästhetischen Störfaktor dar. In ausgeprägten Fällen kann Haarausfall – insbesondere bei Frauen - sogar eine psychische Belastung darstellen.
Vorzeitiger Haarausfall betrifft häufiger das männliche Geschlecht. So sind bereits mit 30 Jahren ca. 30 Prozent der Männer hiervon betroffen. Mit 50 Jahren ist es schon die Hälfte aller Männer und mit 70 Jahren hat nur noch jeder fünfte Mann keinerlei Anzeichen von Haarausfall. Die häufigste Ursache für Haarausfall, medizinisch Alopezie genannt, ist die hormonell bedingte sogenannte „Androgenetische Alopezie“ (AGA). Durch eine erblich bedingte Überempfindlichkeit der Haarfollikel gegenüber dem Steroidhormon „Dihydrotestosteron“ (DHT) wird die Wachstumsphase der Haare verkürzt und die Haarfollikel verkümmern nach und nach. Als Folge stellt sich ein vorzeitiger Haarausfall ein, bei dem gleichzeitig die Nachbildung neuer Haare ausbleibt. Typisch bei Männern ist die Ausbildung sogenannter „Geheimratsecken“ (Zurückweichen der Stirn-Haar-Grenze), während es bei Frauen häufiger zur Ausdünnung der Haare in der Scheitelregion kommt. Äußere Einflussfaktoren wie z.B. Rauchen, ungesunde Ernährung oder Stress können den Haarausfall weiter beschleunigen. Weitere Formen des Haarausfalls, wie der sogenannte „kreisrunde Haarausfall“ mit lokal begrenzten kahlen Stellen oder der diffuse Haarausfall durch andere Ursachen sind im Vergleich zum erblichen Haarausfall eher seltener.
Die Haarwurzelbehandlung mittels PRP hat sich als erfolgsversprechende und nebenwirkungsarme Therapie etabliert, um den Haarausfall zu stoppen und dem Haar zu neuer Dichte zu verhelfen. Nach Blutentnahme und Gewinnung des plättchenreichen Plasmas, wird dieses mittels feinster Nadel oder Injektionspistole nahezu schmerzfrei in die Kopfhaut injiziert und kann seine Wirkung direkt an den Haarwurzeln entfalten. Durch lokale Freisetzung von verschiedenen Wachstumsfaktoren aus den Thrombozyten werden die Haarfollikel dazu stimuliert, erneutes Haarwachstum hervorzubringen. Die Haarstruktur wird gestärkt und weiterer Haarausfall somit vermindert. Um optimale Ergebnisse zu erzielen, werden mindestens 3-4 Behandlungen im Abstand von jeweils 4-6 Wochen empfohlen. Besonders wirkungsvoll ist die PRP-Behandlung auch zur Nachbehandlung nach Haartransplantation, um die Anwuchsrate der implantierten Haarfollikel zu verbessern. In Kombination mit speziellen Wirkstoff-Cocktails, die als Mesotherapie (sogenanntes „Meso-Hair“) im Wechsel mit PRP in die Kopfhaut injiziert werden, kann die Stimulation der Haarwurzeln noch weiter gesteigert werden.
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